Kaum ist der Vorhang der letzten Produktion unter der Leitung von Marcel Schlegel gefallen, konnte schnell die neue Regie aus den eigenen Reihen nachgezogen werden. Nach erfolgreichem Castingverfahren durch den neuen Regisseur Matthias Haag wurde die routinierte Theater Truppe mit neuen Akteuren ergänzt, welche nun das erste mal in eine Theaterrolle schlüpfen. Die Proben ließen auch nicht lange warten und das neue Stück „es bitzeli schwul isch cool“ hat bereits enorme Formen und Lacher angenommen.
Mit viel Witz, Charme und Ironie wird das Theater Lengnau die Geschichte vom Pechvogel Bernhard Ryser aufführen. Von seiner Frau ist er seit einigen Monaten geschieden, seine Tochter will keinen Kontakt mehr zu ihm und finanziell geht es ihm auch nicht blendend. Als ob das nicht genug wäre, hat er nun von seinen Arbeitskollegen erfahren, dass er entlassen werden soll. Dies ist für ihn zu viel und er beschließt sein Leben zu beenden. Klaus, sein einziger Arbeitskollege, kann ihn in letzter Sekunde davon abhalten und hat eine wegweisende Idee: Noch bevor Bernhard gekündigt wird, soll er sich in der Firma als Homosexueller outen. So würde die bekannte und angesehene Firma Domaco AG die Entlassung vielleicht wegen einer möglichen Diskriminierung zurückziehen. Klaus und Bernhard machen als Beweis ein Foto von sich in eindeutiger Pose… und werden dabei prompt von den beiden Büromitarbeiterinnen erwischt. Als dann noch seine Exfrau mit seiner Tochter im Büro auftaucht, ist das Chaos perfekt. Der Tochter von Bernhard gefällt jedoch die Offenheit ihres Vaters immer mehr und findet: „es bitzeli schwul isch cool!“
Der provokative Stück-Titel wiederspiegelt zum einen die typischen Klischees der laienhaften Vorstellung einer Homosexualität und zum anderen die diesbezüglich fehlende Offenheit, die nach wie vor in vielen Unternehmen noch vorhanden ist. Die Komödie in 3 Akten von Helmut Schmidt hat in keiner Weise einen homophoben Charakter. Die Geschichte ist frei erfunden und lebt von den herrlichen, skurrilen Charakteren.